5 Ideen, um die Arbeitgebermarke in der Region zu stärken

Rund 40 % der Unternehmen am Niederrhein klagen darüber, dass sie offene Stellen nicht besetzen können – so das Ergebnis einer Umfrage der Wirtschaftsförderung Krefeld zum Fachkräftemangel in der Region.* Hauptursache für den Mangel an gut ausgebildetem Personal in Unternehmen: zu wenige Bewerbungen. Das geben 85 % der befragten Unternehmen an. Woran liegt’s? Gibt es wirklich zu wenige der so dringend benötigten Fachkräften? Wird Ihr Unternehmen von potentiellen Bewerbern schlicht nicht wahrgenommen? Oder ist es letztlich gar der Standort Krefeld, der geeignete Kandidaten von der Bewerbung abhält?

Starke Arbeitgeber, starke Region

Fakt ist: Das Wettbewerbsumfeld für Arbeitgeber ist nicht nur branchenspezifisch, sondern auch regional geprägt. Umso wichtiger, sich als Arbeitgeber nicht nur innerhalb der Branche, sondern auch auf regionaler Ebene einen Namen zu machen. Das zahlt sich sogar doppelt aus. Denn alles, was Sie auf regionaler Ebene für Ihre Arbeitgebermarke (Employer Brand) tun, wirkt sich positiv auf Ihr Unternehmen UND Ihren Standort aus. Aus diesem Grund haben wir in unserem Beitrag 5 Ideen zusammengefasst, wie Sie Ihre Arbeitgebermarke in der Region stärken und Fachkräfte auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen.

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Arbeitgebermarke regional stärken mit sozialem Engagement

Tun Sie Gutes und sprechen Sie darüber! So abgedroschen dieser Rat zu sein scheint: Er gewinnt zunehmend an Bedeutung. So ist es für rund 80 % der Fachkräfte mit Berufsausbildung wichtig oder gar sehr wichtig, dass Ihr Arbeitgeber einen guten Ruf genießt. Für 48 % spielt dabei das soziale Engagement des Arbeitgebers eine wichtige bis sehr wichtige Rolle.** Tendenz steigend. Sich als Arbeitgeber in der Region sozial zu engagieren wirkt sich demnach äußerst positiv auf die Arbeitgebermarke aus. Sei es das Trikotsponsoring für den örtlichen Sportverein, die Teilnahme am Firmenlauf für den guten Zweck oder die Mitgliedschaft in einem sozial engagierten regionalen Unternehmernetzwerk: All das, was man heute unter dem Begriff Corporate Social Responsibility (zu Deutsch: Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung) zusammenfasst, sollte bei der Ausgestaltung der eigenen Arbeitgebermarke eine Rolle spielen.

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Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen, um Ihre Arbeitgebermarke zu stärken

Wer es schafft, dass die eigenen Mitarbeiter Unternehmensinhalte in den sozialen Medien teilen, Fotos aus dem Arbeitsalltag posten oder im Privaten Positives über ihren Arbeitgeber berichten, der nutzt die wohl wertvollste Werbefläche für seine Arbeitgebermarke. Denn diese kann man nicht kaufen: Mitarbeiter als Markenbotschafter. Absolut wichtig: Die Unterstützung seitens der Mitarbeiter basiert in jedem Fall auf Freiwilligkeit und kann nicht erzwungen werden. Das bedeutet aber auch, dass keine Botschaft so authentisch und überzeugend wirkt, wie die eines Mitarbeiters, der gerne im Unternehmen arbeitet. Wenn Sie also erreichen möchten, dass sich Ihre Mitarbeiter als Botschafter für Ihre Arbeitgebermarke einsetzen, müssen Sie ihnen ein attraktives Arbeitsumfeld bieten, mit dem sie sich identifizieren können. Das funktioniert insbesondere auf regionaler Ebene sehr gut. Beispielsweise eignen sich Mitarbeiter-Aktionen wie die Teilnahme am regionalen Firmenlauf wie dem Krefelder „RUN & FUN“ oder ein gemeinsames soziales Projekt (siehe Punkt 1) dafür, Werte zu teilen und das Gemeinschaftsgefühl und letztlich die Arbeitgebermarke nach innen und nach außen zu stärken.

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Aktionen für den Fachkräftenachwuchs begleiten

Employer Branding sollte eine bestimmte Zielgruppe auf keinen Fall außer Acht lassen: den Fachkräftenachwuchs. Denn wer sich frühzeitig bei dieser meist jungen Zielgruppe bekannt macht, profitiert davon, wenn deren Berufspläne ganz konkrete Formen annehmen. Beispielsweise bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle, während des Studiums oder unmittelbar danach. Die Teilnahme an regionalen Aktionen, die insbesondere auf Nachwuchs-Fachkräfte abzielen, schaffen einen ersten Kontakt und im besten Fall einen bleibenden, positiven Eindruck bei dieser Zielgruppe. Wir wäre es also mit einer Teilnahme am Regionalwettbewerb Niederrhein von „Jugend forscht“? Oder öffnen Sie Ihre Türen für die „CHECK IN Berufswelt“, bei der Sie Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9-13 Ihre Ausbildungsberufe vorstellen können. Auch die Teilnahme an regionalen Job- und Ausbildungsmessen wie der „vocatium Krefeld“ oder „Lunch & Connect“ – einer Jobmesse der Hochschule Niederrhein für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften – sind jährliche Gelegenheiten, um Nachwuchskräften zu begegnen.

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An regionalen Wettbewerben teilnehmen zur Stärkung der Arbeitgebermarke

Eine weitere Möglichkeit, um die Arbeitgebermarke in der Region zu stärken, ist die Teilnahme an regionalen Arbeitgeber-Wettbewerben. Regionale Auszeichnungen als guter Arbeitgeber stärken das Vertrauen potentieller Bewerber in die Arbeitgebermarke. Denn die objektive Sicht einer Dritten Instanz bringt hohe Glaubwürdigkeit mit sich und kann passende Fachkräfte überzeugen. Wichtig für die Teilnahme an Arbeitgeberwettbewerben: Setzen Sie unbedingt auf seriöse und in der Region etablierte Wettbewerbsinitiatoren, um Ihre Authentizität nicht zu gefährden. Wer dies beachtet, kann sich auf dem regionalen Arbeitgebermarkt weit vorne positionieren und potentiellen Bewerbern dabei helfen, Sie als Arbeitgeber besser einzuordnen. Zudem bringen im Rahmen des Wettbewerbs erzielte Presseveröffentlichungen, Social Media Präsenz und Co. zusätzliche Aufmerksamkeit für Ihr Unternehmen mit sich. Ein gelungenes Beispiel für einen regionalen Arbeitgebervergleich ist der Wettbewerb „Familienfreundlichstes Unternehmen in Krefeld“ – initiiert durch die Krefelder Wirtschaftsförderung.

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Arbeitgebermarke stärken und spezifische Angebote für die Region nutzen

Für die Hälfte der Arbeitnehmer (49,5 %) gehört ein attraktiver Standort des Unternehmens zu den fünf wichtigsten Kriterien, die einen (potentiellen) Arbeitgeber ansprechend machen.*** Standortvorteile herauszuarbeiten und für die Employer Branding Strategie gezielt einzusetzen ist demnach ein kluger Schachzug, um die Arbeitgebermarke zu stärken und Fachkräfte für sich zu begeistern. Wer sich innerhalb der Region noch stärker für seine Bewerberzielgruppe in Szene setzen möchte, sollte demnach Angebote in den Blick nehmen, die spezifisch auf den Standort Krefeld zugeschnitten sind. Ein gelungenes Beispiel für ein Angebot, das genau darauf abzielt, ist die Fachkräfteinitiative „Krefeld kann was“. Initiiert von der Krefelder Wirtschaftsförderung spricht die Initiative Fachkräfte, angehende Azubis und Studierende an. Insbesondere das neue Arbeitgeber-Match macht es Fachkräften einfach, die für sie attraktiven Arbeitgeber der Region mit wenigen Klicks herauszufiltern. Das Arbeitgeber-Match ist eine digitale Plattform, auf dem Arbeitgeber einen individuellen Unternehmenseintrag und Verlinkungen zu Jobseiten, Karriereplattformen oder Social-Media-Kanälen erstellen können. Eingebettet ist das Angebot in attraktive Beiträge rund ums Leben, Wohnen und Arbeiten in Krefeld. Auf diese Weise begeistert es gleichzeitig für den Standort Krefeld als attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld.

*Umfrage der WFG zum Fachkräftemangel in Krefeld 2017
**Employer Branding Studie meinestadt.de (zur Studie)
***Orizon Arbeitsmarktstudie 2016