Hi, ich bin Sebastian. Ich bin ein echter Krefelder Jung.

Was ich lange Zeit selbst als Krefelder nicht kannte, waren die Niepkuhlen hinter dem Stadtwald. Dort im Spätsommer abends entlang zu laufen: traumhaft schön. Ich mag auch den Egelsberg in Traar sehr gern und den Hülser Berg. Und die Aussicht vom Kapuzinerberg ist auch nicht zu unterschätzen. Da kommt man nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad hoch. Aber von da oben hat man einen schönen Überblick über Krefeld.

Ich bin seit frühester Jugend beim VfR Fischeln im Fußball aktiv. 23 Jahre lang als Spieler, zwölf als Schiedsrichter, sieben Jahre als Jugendtrainer. Und jetzt bin ich seit fünf Jahren im Vorstand tätig.

Nein, für mich gab es die nie. Ich habe mein ganzes Leben lang in Krefeld gelebt, gewohnt, gearbeitet. Für mich ist es Heimat - und es ist heimelig. Ich würde mich in Großstädten wie Düsseldorf oder Köln auf Dauer unwohl fühlen. Weil es mir zu anonym ist, zu groß und zu laut. Ich finde Köln toll - mal für einen Tag oder an Karneval. Aber ich bin dann auch wieder froh, meine Ruhe zu haben. In 2009 habe ich mal ein halbes Jahr in China gelebt. Dort gibt es noch mal ganz andere Proportionen.

Mein Arbeitgeber hat mich damals für ein knappes halbes Jahr freigestellt und ich habe vor Ort Erstsemester in Betriebswirtschaft unterrichtet. Mit vier oder fünf anderen Studenten waren wir in Tai'an - quasi in der Mitte zwischen Peking und Shanghai. Wir haben auf dem Campus gelebt und die Wochenenden genutzt, um das Land zu bereisen. Da lebt man dann in dieser "Kleinstadt" mit drei Millionen Einwohnern und sehnt sich doch relativ schnell nach Hause. Ich möchte die Erfahrung nicht missen, aber für mich war sie die Erkenntnis: "Zuhause ist es doch am schönsten!"

Richtig. Genauso wie ich ein "Krefelder Jung" bin, bin ich ein "Outokumpu-Eigengewächs". Ich habe dort meine Ausbildung als Industriekaufmann gemacht, dann vier Jahre als Sachbearbeiter im Bereich Lohn- und Gehaltsabrechnung gearbeitet, ehe ich fünf Jahre als Referent zunächst im Bereich Personalentwicklung und dann in der Personalabteilung weitere Erfahrungen sammeln konnte. Meinen Bachelor und Master habe ich berufsbegleitend gemacht. Und jetzt bin ich seit Anfang des Jahres mit meinem HR-Team zuständig für den Produktionsbereich. Mein Werdegang war also vom Auszubildenden zum Teamleiter.

Ja, auf jeden Fall. Wir arbeiten als Unternehmen zum Beispiel eng mit der Hochschule Niederrhein zusammen, weil wir an der Kooperativen Ingenieur-Ausbildung - kurz KIA - bzw. dem dualen Studium teilnehmen. Wir haben also Azubis, die parallel zu ihrer Ausbildung als Industriemechaniker an der Hochschule in Krefeld ihren Bachelor in Maschinenbau machen. Zu denen halten wir auch während des Studiums Kontakt. Darüber hinaus haben wir regelmäßig Studierende der Hochschule Niederrhein, die bei uns ihr Praktikum machen oder ihre Abschlussarbeit anfertigen. Wenn es dann freie Stellen gibt, greifen wir gerne auf diese Klientel zurück. Weil sie den Betrieb schon kennen und über das notwendige theoretische Wissen verfügen. Wir haben beispielsweise einen Bereichsleiter, der mit gerade einmal Anfang 30 einen Produktionsbereich von 150 Mitarbeitern leitet. Der hat ein duales Studium gemacht. Ich glaube, dass die Hochschule maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt ist. Wenn man von einer so praxisnahen Hochschule kommt, dann gelingt der Einstieg ins Berufsleben leichter.

Ja, ich habe dieses Jahr einen Zertifikatslehrgang Arbeitsrecht gemacht. Weil das Thema in meinem Studium zu kurz gekommen ist. Durch die kleine Gruppengröße konnte sehr individuell auf den Kenntnisstand der einzelnen Teilnehmer eingegangen werden. Ich wollte nicht in einen komplett theoretischen Kurs, sondern mein Praxiswissen einbringen können und meine Praxisfragen beantwortet bekommen. Mit der Aus- und Weiterbildung, wie ich sie an der Hochschule Niederrhein erlebe und erlebt habe, ist man gut vorbereitet auf das, was einen danach im Berufsleben erwartet.