Hi ich bin Manuel, ich lebe seit 24 Jahren in Krefeld.

Ja, sie leben auch hier am Niederrhein. Wir sind fünf Geschwister. Meine Zwillingsschwester studiert an der Universität in Duisburg. Dort wohnt sie auch. Ab und zu besuche ich sie - nach ihrem Geschmack natürlich nicht oft genug. Meine andere Schwester und mein mittlerer Bruder wohnen in Krefeld, mein ältester Bruder wohnt in Düsseldorf. Meine Mum lebt auch in Krefeld. Für Familienevents kommen wir dann alle zusammen. Das ist uns wichtig. Ich wohne in der Krefelder Innenstadt.

Als ich kurzzeitig mit meiner Mum nach Inrath gezogen bin, weil ich von uns fünf der letzte war, der noch zu Hause gelebt hat, war das ein Kulturschock für mich. Wenn man sonst immer nur fünf Minuten zu Fuß bis zum nächsten Supermarkt oder Friseur braucht und dann auf einmal mit auf den Bus angewiesen ist, dann ist das schon ein Unterschied. Als ich meine Ausbildung angefangen habe, bin ich dann schnell wieder in die Innenstadt gezogen.

Genau, IT sollte es immer schon sein. Das wusste ich schon in der siebten Klasse. Damals habe ich Internetseiten programmiert - ein bisschen PHP, ein bisschen HTML. Im Grunde war das nur Copy and Paste: Ich habe einfach abgeschrieben, was ich in Büchern gelesen habe. Meine Mum hat viel gelesen und mir immer IT-Bücher mitgebracht. Teilweise auch welche, die ich gar nicht richtig verstanden hab. Aber ich fand es mega interessant, darin zu lesen.

Nein, bei Weitem nicht. Ich war ein sehr schwieriges Kind und hatte echte Startprobleme. Schon in der vierten Klasse fing das an. Wir bekamen eine neue Lehrerin und ich war erst mal raus. Ich kam auf die Realschule und dann ging es für mich bergab. Eine Klassenkonferenz nach der anderen, einen Tadel nach dem anderen. Die siebte Klasse habe ich wiederholt. Danach haben sie mich auf die Hauptschule geschickt. Das war rückblickend für mich ein Segen. Dort traf ich auf meinen ersten männlichen Lehrer - Herrn Herzog.

Er hat immer ein sehr gutes Maß gefunden zwischen Autorität und Sympathie. Zu ihm habe ich aufgesehen und mit seiner Hilfe den Realabschluss geschafft. Ab da wusste ich, wo ich hin wollte. Also habe ich gelernt, wenn andere sich ausgeruht haben und am Berufskolleg Uerdingen mein Abitur gemacht. Die acadon hat sich dort kurz vor meinem Abschluss mit dem dualen Studium vorgestellt. Das fand ich sehr attraktiv - vor allem vom finanziellen Aspekt her. Von Anfang an hat mein Arbeitgeber mich bei meinem Studium unterstützt. Auch jetzt im Master.

Nein, eigentlich nicht. Dass ich irgendwann mal den Master mache und studiere, hätte ich nicht gedacht. Ich war damals sehr orientierungslos. Das kam alles erst später als ich mit 16 angefangen habe, im Fitnessstudio zu trainieren. Da habe ich gelernt, was Disziplin ist. Dass man Erfolge sieht, wenn man kontinuierlich und hart arbeitet. Das lässt sich sehr gut projizieren auf viele andere Lebensbereiche. Der Sport hat mir den Weg gezeigt.

Am Wochenende laufe ich gerne mal eine Runde im Stadtwald. Ansonsten habe ich relativ wenig Freizeit. Ich studiere berufsbegleitend - das heißt abends und am Wochenende. Bei mir fängt das Wochenende erst am Samstag um 17 Uhr an. Je nach Prüfungsphase muss ich dann noch lernen, schreibe Hausarbeiten. Ich versuche dann aber trotzdem auch bewusst mal mit Freunden unterwegs zu sein - zum Beispiel bei der 90er-Party in der Kulturfabrik.

Nein, absolut nicht. Das ist genau das, was mich erfüllt. Parallel zur Ausbildung den Bachelor zu machen und neben der Bachelorarbeit den Master zu beginnen: Von außen wirkt das immer wie eine wahnsinnige Leistung. Aber wenn man da einmal drin ist, dann wird es zur Routine. Für mich zählen das Weiterkommen und ein klares Ziel vor Augen.

Nicht ausschließen möchte ich eine Promotion oder einen zweiten Master. Ansonsten möchte ich in fünf bis zehn Jahren eine Familie gründen. Vielleicht nicht unbedingt mit fünf Kindern, aber mindestens mit zweien. Mit Geschwistern lernt man doch einiges: Kooperationsfähigkeit, Teilen, Konfliktbewältigung. Das sind Werte, die mir meine Geschwister mitgegeben haben. Und diese Werte möchte ich weiter geben.