Hi, ich bin Walter. Ich bin vor 15 Jahren nach Krefeld gekommen und fühle mich hier sehr wohl.

Das Kernteam der urologischen Klinik ist seit 2015 am Krankenhaus Maria-Hilf tätig. Dazu gehören ein ganzer Stamm an Ärzten und Pflegekräften aus der urologischen Ambulanz inklusive Sekretariat. Hier haben wir eine neue Herausforderung gefunden an einer größeren Klinik mit anderem Schwerpunkt. Heute bin ich zuständig für die Kinderurologie und das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum – als eigenständiger Teilchef der urologischen Klinik. Es macht Spaß in unserem Team, schließlich arbeiten wir seit 2005 miteinander. Wenn man sich auf den Nebenmann oder -frau verlassen kann, ist das etwas, das einem die tägliche Arbeit deutlich erleichtert.

Ganz besonders gefällt mir, dass wir trotz des wirtschaftlichen Drucks, unter dem wir wie jedes Krankenhaus stehen, ein menschliches Gesicht behalten. Man kann die Medizin nicht wie ein reines Wirtschaftsunternehmen führen. Nur weil es wirtschaftlich wünschenswert wäre, dass ein Patient so weit genesen ist, dass er nach Hause kann, heißt das nicht, dass das aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll ist. Wenn ich dann entscheiden kann, dass der Patient noch zwei, drei Tage länger bei uns bleibt, dann entspricht das meinem Verständnis von Medizin. Das ist hier am Krankenhaus Maria-Hilf möglich. Meine Frau arbeitet mittlerweile auch hier, sodass wir beide heimatnah einen großartigen Arbeitgeber haben.

Der Menschenschlag am Niederrhein hat uns dazu bewegt, hier zu bleiben. Es sind nette Menschen hier. Der Niederrheiner kann auf Menschen zugehen. Er kann den Menschen an sich ansehen und schaut, was er mit ihm anfangen kann. Das finde ich super. Der Westfale ist eher ein bisschen „drösch“.

Auf jeden Fall. Meine Frau hat über unseren kleinen Sohn schnell ein Netzwerk aufgebaut. Das bindet unheimlich. Als wir herkamen wurden wir zum Beispiel auf eine Karnevalssitzung bei St. Norbertus in der Nähe vom Nordbahnhof eingeladen. Die haben traditionell eine Sitzung in der Gemeinde. Wir hatten damals so gar nichts mit Karneval an der Mütze, sind dort aber sehr nett aufgenommen worden. Der Westfale an sich feiert zwar auch Karneval, aber weniger ausgelassen und extrovertiert. Uns ist sofort aufgefallen, dass der Karneval hier eine Herzensangelegenheit ist.

In einer Karnevalsgesellschaft bin ich noch nicht, aber vielleicht kommt das noch. Meine Frau und ich sind aber im Bürgerverein Fischeln Mitglieder. Der Bürgerverein versucht die Belange von Fischeln voran zu bringen. Meine Frau war lange im Vorstand tätig, hat das jetzt aus beruflichen Gründen etwas zurückgeschraubt. Aber wir versuchen weiter, bei Veranstaltungen zu unterstützen. Zum Beispiel bei Fischeln Open oder dem traditionellen Weihnachtssingen. Ich finde das wichtig. Wenn man sich in einem Stadtteil wohlfühlt, sollte man ihn unterstützen.

Fischeln ist für uns als Stadtteil genau das richtige. Wir haben alles vor der Tür, was wir brauchen: vom Bäcker über Metzger bis hin zur Schule. Man kann vieles mit dem Fahrrad machen, wir haben viele Sportvereine, ein Freibad, der Forstwald ist um die Ecke. Und obwohl man in Krefeld umgeben ist von Ballungszentren wie Düsseldorf oder Köln, hat man trotzdem einen dörflichen Charakter. So wie ich im Prinzip groß geworden bin – ein bisschen behütet. Das habe ich immer für meine Kinder gewollt. Hier in Krefeld haben wir uns ein gemeinsames Leben aufgebaut.

Es ist schon unterschiedlich. Der Hauptunterschied ist, dass Städte wie Münster oder Osnabrück die Hauptstädte ihrer Region sind. Denen fliegt vieles zu. Die sind an sich schon schön. Krefeld muss viel mehr kämpfen mit den Konkurrenzstädten im Umland. Krefeld fällt sicherlich nichts in den Schoß, aber hier steckt man auch nicht den Kopf in den Sand, sondern versucht, etwas dagegen zu machen – mit dem, was man hat. Krefeld kann auf eine ganz eigene Art begeistern. Uns hat es jedenfalls begeistert.