Hi, ich bin Marcus. Ich habe 30 Jahre in Krefeld gewohnt.

Jeder Stadtteil hat seinen eigenen Charme. Stahldorf ist sehr multikulti durch die ehemaligen Gastarbeiter. Bockum ist sehr lebhaft durch den Sprödentalplatz mit der Kirmes. Oppum dann wieder ein bisschen ruhiger. Fischeln war als Jugendlicher vorteilhaft, weil es einen eigenen Stadtkern hat. Jetzt wohne ich immer noch ganz nah an Krefeld dran. Das war mir sehr wichtig. Auch beruflich: Während meiner Weiterbildung bei der Feuerwehr hatte ich die Möglichkeit, in unsere anderen Werke in Leverkusen und Dormagen zu gucken. Und man merkt, dass sich die Regionen schon unterscheiden. Da ist mir mein Krefeld einfach am liebsten.

Nein. 1995 habe ich meine Ausbildung im Chemiepark angefangen. Damals wurde das Werk noch von Bayer betrieben. Dann habe ich meine Chemikantenausbildung gemacht und acht Jahre als Chemikant gearbeitet. Jetzt bin ich seit gut zwölf Jahren hier bei der Werkfeuerwehr. Und habe vor zwei Jahren eine relativ große Fortbildung zum Gruppenführer gemacht.

Eigentlich nicht. Ich habe die Jungs zwar hier öfter auf dem Betriebsgelände gesehen und spannend fand ich das schon immer. Aber es war eher Zufall. Ich war 27 und wollte mich irgendwie nochmal verändern. Heute kann ich sagen: Mir konnte nichts Besseres passieren als hier bei der Werkfeuerwehr zu landen. Der Job hat natürlich – gerade für Kinder – was Magisches. Das Schöne ist die Vielfältigkeit. Man muss schnelle Entscheidungen treffen innerhalb kürzester Zeit.

Ja, ich bin viel auf der Arbeit. Wir leben hier im Prinzip 24 Stunden gemeinsam auf der Wache. Wir sagen immer „zweite Familie“ dazu. Nach 17 Uhr wird dann gemeinsam Sport gemacht oder gekocht. Dafür hat man dann auch mal mehrere Tage hintereinander frei. Und dann mit der Familie spontan übers Wochenende wegzufahren, das hat auch was für sich. Wir haben seit zwei Jahren einen Wohnwagen. Damit geht es dann Richtung niederländische oder deutsche Nordsee und im Sommer für drei Wochen an die Adria.

Ich braue hobbymäßig Bier – seit 15 Jahren. 2003 hat meine alte Lieblingsbrauerei, die Rhenania, in Krefeld geschlossen. Da habe ich damals in einer Schnapsidee mit meinem Schwager beschlossen, dass wir das auch selber machen können. Seitdem brauen wir selber Bier. Ich habe auch eine Museumecke mit Stücken aus den alten Krefelder Brauereien Tivoli, Wingens oder Gleumes.

Ja, auf jeden Fall. Seitdem ich bei der Feuerwehr bin, bin ich begeisterter Treppenläufer. Einige Kollegen machen da auch mit. Ein-, zweimal im Monat laufen wir hier im Kraftwerk die Treppen hoch – in kompletter Feuerwehrmontur. Das macht mir Spaß. Wir haben auch schon an Treppenläufen in Düsseldorf, Köln und Berlin teilgenommen.

Die Vielfältigkeit. Wir haben hier die verschiedensten Produkte und sind einer der größten Arbeitgeber in Krefeld. Geprägt ist der CHEMPARK unter anderem durch die Herstellung von Pigmenten – also Farbstoffe. Von Schwarz, über Grün und Rot bis hin zu Weiß. Es ist also sehr farbenfroh hier.

Auf alle Fälle. Da sticht auf jeden Fall die Farbe Grün hervor mit den ganzen Parks und Grünanlagen. Und gerade in den letzten zehn Jahren hat sich selbst die Innenstadt verändert und ist farbenfroher geworden. Mit dem Neubau auf dem Standort des ehemaligen Hortenhauses oder der Haltestelle Rheinstraße ist in den letzten Jahren ein moderner Hauch eingezogen. Ich finde dieser Wandel ist sehr wichtig. Krefeld ist da auf einem guten Weg.